Der Film “Kriegsfieber” (originaltitel: The Long Goodbye), gedreht im Jahr 1973, ist ein faszinierendes Beispiel für einen neo-noir Thriller, der sich tief in die Psyche seiner Protagonisten und den moralischen Untergang einer Gesellschaft gräbt. Dieser Klassiker, inszeniert von Robert Altman, überzeugt mit seiner melancholischen Atmosphäre, dem prägnanten Dialog und einem brillanten Ensemblecast.
Die Handlung: Philip Marlowe, ein Privatdetektiv aus der alten Schule, wird in eine verzwickte Affäre hineingezogen, als er den ehemaligen Freund seines Nachbarn sucht. Doch die Suche nach dem verschwundenen Terry Lennox entwickelt sich schnell zu einer komplexen Angelegenheit voller Intrigen, Lügen und Doppelmoral.
Marlowe gerät in einen Strudel aus Verbrechen und Gewalt, während er versucht, die Wahrheit über Lennox’ Verschwinden aufzuklären. Im Laufe seiner Ermittlungen trifft er auf eine Vielzahl von skurrilen Charakteren:
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Elliot Gould als Philip Marlowe: Goulds Interpretation des legendären Detektivs ist erfrischend anders. Statt der typischen Härte und Coolness, verkörpert er einen müden, fast apathischen Helden, der mit Sarkasmus und Zynismus den moralischen Niedergang der Welt um ihn herum kommentiert.
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Nina van Pallandt als Eileen Wade: Die schöne, aber gefährliche Eileen ist eine Femme Fatale, die Marlowe in ihren Bann zieht und ihn in einen Strudel aus Intrigen verwickelt.
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Sterling Hayden als Roger Wade: Der dominante und skrupellose Ehemann von Eileen verkörpert die Arroganz und Korruption des amerikanischen Establishments.
Die Themen: “Kriegsfieber” greift tiefgreifende Themen wie Moral, Schuld, Vergänglichkeit und den Verlust der Unschuld auf. Der Film reflektiert die Desillusionierung einer Generation, die mit den Folgen des Vietnamkriegs konfrontiert war und eine zunehmende Entfremdung von den traditionellen Werten spürte.
Produktionsmerkmale: Altmans unverwechselbarer Regie-Stil prägt den Film:
Merkmal | Beschreibung |
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Kameraführung | Langsame Zooms, unkonventionelle Kameraperspektiven |
Schnitt | Sprünge in der Zeitlinie, nicht lineare Erzählstruktur |
Ton | Jazzmusik als Score, die die melancholische Stimmung des Films unterstreicht |
Altman schafft eine Atmosphäre des Unbehagens und der Unsicherheit. Die Zuschauer werden in ein komplexes Geflecht aus Wahrnehmungen und Verdächtigungen gezogen, ohne dass eindeutige Antworten gegeben werden. Der Film stellt die Grenzen zwischen Gut und Böse in Frage und lässt den Zuschauer selbst entscheiden, wem er trauen soll.
Fazit: “Kriegsfieber” ist ein cineastisches Meisterwerk, das mit seiner intelligenten Handlung, seinen vielschichtigen Charakteren und seiner eindringlichen Atmosphäre überzeugt. Dieser neo-noir Klassiker bietet einen spannenden Blick auf die gesellschaftliche Stimmung der frühen 1970er Jahre und regt zum Nachdenken über die komplexen Themen des Lebens an. Wenn Sie Lust auf einen anspruchsvollen Film haben, der Sie garantiert in seinen Bann zieht, dann sollten Sie sich “Kriegsfieber” nicht entgehen lassen.